Das EKG hat in der Diagnostik der PH eine Spezifität und Sensitivität von 70 bzw. 55% [23]. Die EKG-Zeichen der Rechtsventrikeldysfunktion sind Rechtsschenkelblock, Drehung der elektrischen Herzachse nach rechts, Rechtsherzhypertrophie (R>S in V1), rechtsventrikulären Repolarisationsstörung („right ventricular strain“ RVS) und ein „p-pulmonale“ als Hinweis auf einen vergrößerten rechten Vorhof (Abbildung 1) [24].
Neuer Algorithmus mit EKG und NT-proBNP
Bei klinischem und echokardiographischem Verdacht auf PAH wird zunächst das EKG hinsichtlich Vorliegen von T-Negativierungen / ST- Strecken- Senkungen in den Brustwandableitungen (V2–V4) geprüft („right ventricular strain pattern“ – RVS). Liegt ein RVS vor, so sollte der Patient oder die Patientin jedenfalls einem RHK zugeführt werden. Bei Fehlen eines RVS entscheidet die Serumkonzentration des NT-proBNP darüber, ob ein RHK durchgeführt werden sollte. Bei Patienten und Patientinnen ohne RVS und NT-proBNP-Werten ≤ 80 pg/ml kann mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit eine PAH ausgeschlossen werden. Auf einen RHK kann daher verzichtet werden. Unter Zuhilfenahme von Elektrokardiogramm und Serumwerten des N-terminalen natriuretischen Peptides können so 9% aller Ausschlusskatheter vermieden werden, ohne einen einzigen Fall von echter pulmonal-arterieller Hypertension zu übersehen [25].